The Phone Story: zwischen Konsumrausch und Sklaverei


Die Freiheit des Einen endet dort, wo die des Anderen beginnt ist ein bekannter Gedanke von Kant, den man bereits in der Schule lernt. In Wahrheit ist unsere Gesellschaftsstruktur so komplex, dass wir uns nicht mehr bewusst sein können, was unsere Handlungen bewirken.
Die Erfüllung des "westlichen" Lebensstils und das Streben nach Neuem bedeuten eigentlich die Ausbeutung der Arbeitskräfte in Entwicklungsländer, also nichts anderes als moderne Sklaverei. The Phone Story ist ein Smartphone-Spiel für Erwachsene, das den Spieler zur kritischen Reflexion einlädt


Das wesentliches Problem: der Koltan Abbau im Kongo wird unter miserablen Bedingungen und zumeist mit Kinderarbeit betrieben.
Der nächste Schritt im Herstellungsprozess ist die Montage der einzelnen Teilen der Gadgets. China ist dabei weltweit bekannt für billige Arbeitskräfte und menschenverachtende Arbeitsbedingungen. Der Gigant Foxconn hat kaum Einblick in das Unternehmen zugelassen, obwohl es durch Explosionen und Selbstmorde in die Medien gekommen ist.
Schließlich die dritte Phase, die Zerlegung der alten, unbrauchbaren Apparate, ein toxischer Prozess, der in unterentwickelte Länder ausgelagert wird.


Interessanterweise wurde das Spiel im App Store mit der Begründung verboten, dass anstößiger Inhalt beworben würde. Nebenbei erwähnt: die Spielemacher haben gegen die App Store Regeln verstoßen, denn die Einnahmen dürften nicht gespendet werden.
Trotz der Sperre - oder gerade deswegen - war die App ein großer Erfolg, denn die Entstehungsgeschichte des Handys sollte dem User bekannt sein.

Kommentare

Beliebte Posts