Say Sorry and You Will be Free - Kampagne über Verzeihung als Glücksgarant [Video]

Als ich heute zufällig auf diese Kampagne gestoßen bin, war ich sehr erstaunt: ein Telekommunikationsunternehmen in Malaysien wirbt mit "Dear Malaysians" für Verge- bung. Abgesehen von der sehr gelungenen Kampagne ist das Anliegen umso span- nender.


Vergebung hat für viele einen religiösen Beigeschmack, dabei ist es etwas zutiefst Menschliches. Wenn ich an Vergebung denke, fallen mir stets Extrembeispiele ein, die ein Vergessen und Verzeihen unmöglich erscheinen lassen: man denke nur an den Holocaust, Gulags in der UdSSR oder das Leid der Familie Fritzl. Ohne das Leiden der tausenden Opfer herunterspielen zu wollen, beginnt Verzeihung im Kleinen - so wie vieles im Leben. 
Eine Entschuldigung und die Verzeihung des Gegenüber: wenn ich jemanden beleidigt habe, sie leiden hab' lassen, in welcher Art auch immer, dann ist es mir ein Herzensanliegen, um Verzeihung zu bitten. Nachdem ich mich überwunden habe, ist die erlösende Geste von ihr, dass sie meine Entschuldigung annimmt. 
Wenn es auch nach Religions- unterricht oder schmalziger Pseudoromantik klingen mag, ist diese beiderseitige Haltung der Schlüssel zum "Erfolg", 
der Weg aus der Krise, 
die Rettung einer Beziehung, 
der Beginn einer Vater Sohn Beziehung, 
das Ende eines nervenraubenden Streits,
das Abwerfen einer Last, die man jahrelang mit sich getragen hat,
...
der Beginn eines aufrichtigen Friedensgesprächs,
der Beginn, das erlebte Leiden zu verarbeiten und loslassen zu können,
das Ende eines jahrzehntelangen blutigen Krieges,
der Anfang einer umwälzenden Revolution,
der Beginn einer Nation,
...

Wenn man die aktuellen Berichte aus Libyen von Karim El Gawhary verfolgt, kommt einem das Schauern bei den Gräueltaten; oder Israel und die Palästinenser, Syriens grausamer Kampf gegen die eigene Bevölkerung oder Hugo Chavez' QuasiDiktatur: gegenseitiger Hass ist dabei nicht das Ende des Leidens (keine naive Proklamation von Love & Peace verkünden). 
Im persönlichen Umfeld erscheint es zwar unwichtig zu sein, sich zu entschuldigen - ja sogar eine Schwäche -, aber jeder kennt das Gefühl, wenn er jemandem vergeben hat, oder wenn ihm verziehen wurde: ein unbeschreibliches Gefühl - ein Neubeginn. 

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