Muslime vs Christen in Ägypten: zerstört Glaubenskrieg die demokratische Revolution?

Noch während den ersten revolutionären Bewegungen in Ägypten wurde darüber berichtet, dass es sich nicht um eine religiös fundamentierte Revolutionsbewegung handelt. Die Muslimbruderschaft ist zwar unter Mubarak geächtet bzw. verboten worden, aber nicht diese Gruppierung verlangte "Change" sondern die breite Masse. Bereits vor dem Sturz Mubaraks wurden die Spannungen zwischen den 2 Religionen spürbar als ein Selbstmordattentat am Neujahrstag 21 Todesopfer forderte. Aber es war der Bevölkerung immer klar, dass es sich bei diesen Attentaten stets um das Handeln einer kleinen radikalisierten Gruppe handelte: zum Schutz der koptischen Christen nahmen beispielsweise zahlreiche Muslime an Gottesdiensten teil, um als menschliche Schutzschilde zu wirken.
Karim El-Gawhary berichtet in seinem aktuellen Artikel über die Hintergründe der Spannungen: er ging in die Armenviertel Kairos und filmte vor Ort, um die leidende Bevölkerungsschicht verstehen zu lernen.
Ägyptens Revolution hat viele Schwachpunkte: Armut, Analphabetentum und radikale islamistische Rattenfänger, die nun unbehelligt ihr Unwesen treiben. Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen sind der Ausdruck dieser Schwachpunkte. So ist es kein Zufall, dass ausgerechnet im Armenviertel Imbaba nun die Kirchen brannten, wo radikale Scheichs seit Jahrzehnten die Gehirne jener waschen, die nie das Privileg einer Ausbildung hatten. (...)
Besonders hat mich gestern sein Tweet bzw. das Facebook Posting bewegt, in dem seine persönliche Erschütterung zum Ausdruck gekommen ist.


Was kommt als nächstes, was bleibt? Die Hoffnung, dass sich die Vernunft bzw. der Wille zur Demokratie durchsetzt und radikalisierende Strömungen aus dem arabischen Raum von den Jugendlichen abgewendet werden.

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