Die Türkei ist Opfer, nicht die Armenier



Die Türkei anerkennt das Massaker an Armenieren zw. 1915 - 1917 nicht als Genozid - das ist bekannt. Vor kurzem wurde allerdings beschlossen, das türkische Denkmal im Nordosten der Türkei abreißen zu lassen, das dem Völkermord während des 1. Weltkrieges gewidmet ist. 
In diesem Kontext ist eine weitere Tatsache interessant: dieses Jahr wird in der Türkei zum 2. (!) Mal der Geschehnisse gedacht. Erfreulich, dass man überhaupt daran denken will, wenn man auch auf dem internationalen Parkett jegliche Annäherung als Affront verurteilt und strikt ablehnt, das armenische Volk als Opfer anzuerkennen.
Heute überraschte mich aber ein Artikel, der die Problematik zwar aufgreift, allerdings die Verantwortung der Türken in ein interessantes Licht rückt: Armenier wurden zwar umgebracht, allerdings müsste auch der unzähligen toten Türken gedacht werden. Ich habe bereits Kontakt mit der Autorin aufgenommen, finde allerdings eine solche Annäherung - wenn nicht skandalös - absurd.

Die Türkei möchte zwar in die EU, verletzt allerdings unter anderem unzählige Menschenrechte: Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, etc. Darüber hinaus muss man sich vor Augen führen, dass wenn keine koherente Vergangenheitsbewältigung möglich ist, hat dieses Vakuum nicht vordergründig Auswirkungen für die EU, aber um so mehr für das Volk selbst. Man denke nur an Spanien (Franco), Russland (Kommunismus), Rumänien (Nicolae Ceaușescu) etc.

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